16. Schweden 2013 – Im Glasreich

Die Elfenreise geht ihrem Ende entgegen.  Wir sind noch nicht müde, möchten gern noch weiter durch die liebgewordene schwedische Landschaft zuckeln. Was soll´s, nicht traurig sein…

_DSC2841Zum Abschluss haben wir uns noch etwas ganz Besonderes aufgehoben, das sich schon wieder als eine Überraschung entpuppen sollte…das Glasriket, Glasreich. Es liegt im Südosten von Småland, genauer in den Gemeinden Emmaboda, Lessebo, Nybro und Uppvidinge. Rund ein Dutzend Glashütten gibt es im Glasreich, dazu einige kleinere Studiohütten.

_DSC2909Wir suchen uns die Kosta Boda Glashütte aus, nicht zuletzt –so müssen wir gestehen- wegen des ungewöhnlichen Kosta Boda Art Hotels, besonders aber weil für Kosta Boda weltberühmte Glaskünstler arbeiten, wie zum Beispiel  Bertil Vallien. Er formt die glühenden Glasmassen in Sand. Mit dieser Technik hat er schimmernde Glaskulpturen von Booten und Köpfen geschaffen und auch den berühmten Glasaltar von Växjö, den wir uns auch schon angeschaut haben.

Aber von vorn: Mit einigen Riesenseufzern haben wir am Morgen unser rotes Häuschen verlassen und uns auf den Weg durch Småland gemacht.

Vorbei an endlosen Wäldern und glasklaren Seen, auf denen wir in der Ferne Leute paddeln sehen. An „Astrid Lindgrens Welt“ in Vimmerby düsen wir ganz schnell vorbei, bleiben lieber bei unseren eigenen Bildern von Pippi und den Anderen, die schon so lange in unseren Köpfen sind.

Nach einigen Stunden vergnüglicher Fahrt mit Abstechern in steinige Wälder und moosbedeckte Lichtungen kommen wir an unserem Ziel an, dem Kosta Boda Art Hotel.

_DSC2893 _DSC2900Hier geht es gar nicht bullerbü-pippi-mäßig zu und wir werden gleich beim Einchecken mal wieder vom Hocker gehauen. Schweden hat noch nicht aufgehört, uns mit Überraschungen zu versorgen.

Im Kosta Boda ist wirklich alles aus Glas.

Glasskulpturen in der Eingangshalle und auf den Gängen…_DSC2871 _DSC2874 _DSC2875

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…sie baumeln von Decken,

 

 

 

 

_DSC2810schwingen einladend in Innenhöfen…

 

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…finden sich sogar eingelassen in Schwimmbeckenböden.

 

 

 

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Wir, die Elfenreisenden bekommen glasige (!) Augen…wir wollen auch sowas!!!! Tja, und das ist hier leider allzu leicht. Im Hotel, in Läden und Galerien, überall kann man sich mit den zerbrechlichen Kunstwerken versorgen. Aber Achtung! Hier raucht die Kreditkarte!_DSC2805

Für heute haben die Läden allerdings geschlossen und wir begeben uns zum Trost auf einen kleinen Drink in die Hotelbar und …wow!… erleben eine wahre Explosion aus kobaltblauem Glas!

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Kjell Engmans fantastische Glasbar vermittelt das einzigartige Gefühl, sich unter Wasser zu befinden. Der ovale Bartresen leuchtet blau und die Tische und Stühle reflektieren das Licht der Deckenlampen. _DSC2816

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Selbst das profane Bierchen bekommt hier ein Chamagnerfeeling…

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Am nächsten Morgen enthalten wir uns weiterhin tapfer jeglicher Kaufräusche und tun erst einmal etwas für unsere Bildung. Wir wollen uns die Ausstellung berühmter Glaskünstler in der hauseigenen Galerie anschauen. _DSC2866

Bloß ist die noch geschlossen, die Elfenreisenden haben sich wieder einmal zu eifrig auf die Socken gemacht.

Doch diese tapfere Morgenexpedition stellt sich nun als großes Glück heraus. Von Franks nachdrücklichem Türgerüttel aufgescheucht, rührt sich etwas im Inneren der Galerie.  Die freundliche Insassin (sind denn wirklich ALLE Schweden so freundlich?) bietet uns an, uns in die Glasbläsereien zu führen. „Die Galerie muss ich sowieso erst später aufmachen,“ lächelt sie.

Da lassen wir uns nicht lange bitten und folgen ihr hinein in die heiligen Hallen der Glaskunst.

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Hier bekommen wir die gesamte Produktion erklärt, alle Prozesse, die die Stücke durchlaufen: Blasen, Formen, Färben, schleifen, schneiden….

 

 

Wir sprechen mit den Glasbläsern, die uns ihre Arbeit erklären und unsere staunenden Blicke freundlich (ja, in Schweden sind wirklich ALLE freundlich!) über sich ergehen lassen.

 

 

 

 

 

 

 

Danach geben wir nun endgültig jede vornehme Zurückhaltung auf und müssen einfach ein paar dieser traumhaften Dinge an uns bringen.

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Wir kaufen die Glasskulptur „Earth – My Ocean“ von  Bertil Vallien. Die passt zu uns!

 

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Und ein ziemlich riesiges vasenähnliches Objekt, das das Licht in immer neuer Weise verändert, von Kjell Engman.

 

…eeeh, und noch ein paar Kleinigkeiten…

 

 

Am Ende unserer Fahrt nehmen wir, die Elfenreisenden, aber nicht nur die wunderschönen Stücke aus dem Glasriket mit, sondern viele Bilder eines Landes, das uns durch seine Schönheit beeindruckt und durch die Herzlichkeit seiner Menschen für sich eingenommen hat.

Wir wissen, dass wir bald wieder hier sein werden.

 

15. Schweden 2013 – Das Bullerbü-Syndrom

Dalarö ist der ideale Ferienort für uns. Er strahlt eine wunderbare Gelassenheit aus.

_DSC2768 _DSC2771 _DSC2773In Eigendiagnose stellen wir, die Elfenreisenden, bei uns das Bullerbü-Syndrom fest. Die Häuser sind bullerbü-hübsch, die Menschen sind bullerbü-nett, die Landschaft ist bullerbü-schön… falls es denn diese Adjektive noch nicht geben sollte, muss man sie für Dalarö erfinden, was ich hiermit tue.

Hier auf der Insel treffen wir wieder die „Sommerschweden“, freundlich, unaufgeregt, aufgeschlossen, aber angenehm zurückhaltend.

Sie dämpfen ihre Stimmen am Strand und meiden im allgemeinen Buchten, in denen schon mehr als vier Personen lagern.

Uns, die wir auch größere Menschenanhäufungen gern meiden, erscheint das als durchaus vernünftiges Verhalten. Platz genug ist schließlich da und in kleinen einsamen Buchten landet man hier sowieso, sobald man um die nächste Ecke biegt.

_DSC2740Es gibt sie wohl auch, die „Winterschweden“, zurückgezogen, mürrisch beinahe. Die Dunkelheit schlägt aufs Gemüt. Wir aber mögen die Sommerschweden. Immer, wenn man mehr als -sagen wir- drei dieser Spezies vor einem Haus sitzen sieht, wird über kurz oder lang ein froh geschmettertes Lied aus ihrer Mitte dringen. Nicht selten dazu ein kleines Schnäpschen.So ist der Schwede gesellig, eher im eigenen Stuga-Garten als in Kneipen oder Restaurants. Die gibt es hier auf Dalarö denn auch in eher geringer Zahl.

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Eine Ausnahme bildet das Restaurant im Strandhotel Dalarö. Wir erklären es spontan zu unserer liebsten Futterstelle auf der Insel.

 

 

Mit seinem frischen schneeweißen Ambiente im Inneren und der schönen Meeresblickterrasse tut das Restaurant ganz viel fürs Sommergemüt, doch auch der Gaumen freut sich hier. Es wird schwedisch gekocht mit einem leichten kreativen Dreh.

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_DSC2615Wenn wir nicht im Strandhotel essen, findet man uns garantiert im Dalarö Lanthandel, einem Laden wie in alten Tagen. Hier bereitet Ulrica ihre Köstlichkeiten und wir können ihrem selbstgebackenen Kuchen oder einem kleinen Lunch im Garten selten widerstehen. Manchmal kaufen wir jedoch einfach bei ihr ein und essen zu Hause.  Eines Morgens erdenken wir eine neue Geschäftsidee: Frühstück in Lanthandel´s Garten, warum bis zum Mittag warten? Ab jetzt einer unserer Renner.  Vorn im Laden suchen wir uns Krabbencrepes und Quiche mit frischen Pfifferlingen aus und Ulrica oder eine ihrer stets gut aufgelegten Mitarbeiterinnen macht sie uns warm, während wir uns im Garten an einem Tisch in der Sonne niederlassen. _DSC2485

Zusammen mit Quark und Fruchtsalat, Bananenhaselnusskuchen und natürliche Cappuccino wird kurze Zeit später alles mit einem Augenzwinkern („Wollt ihr das wirklich alles essen?“)  vor unseren morgenhungrigen Augen aufgehäuft.

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Kein Festessen in Schweden ist komplett ohne den berühmten Hering. Wenn er zu Lebzeiten durch die Ostsee geschwommen ist, gilt er als Strömming.  Ansonsten muss er sich mit der Bezeichnung Sill begnügen. Er kommt gebraten oder mariniert, oft mit süßem dunklen Brot, krachendem Knäckebrot oder mit jungen Kartoffeln. Wir probieren immer wieder verschiedene Sorten von mariniertem Hering, mal mit Schnittlauch, Zwiebeln und Kräutern, mal mit Sauerrahm und oft mit exotischen Gewürzen und Beigaben, die man selbst niemals auch nur in die Nähe eines Herings kommen lassen würde. Dazu gibt es verschieden Käsesorten, gern kräftig.

_DSC2473Unser Bullerbü Syndrom beruht auch -so stellen wir fest- darauf, dass die Sommerschweden eine bestimmte Aura ausstrahlen, ein Art Ausgelassenheit, eine Fähigkeit, Feste und Freizeit in vollen Zügen zu genießen. Dem Schweden ist die Freizeit heilig – wenn er nicht arbeitet, widmet er sich unbekümmert den Annehmlichkeiten des Lebens,gern irgendwo am Wasser, ohne sich allzu viele Gedanken darüber zu machen, was andere wohl denken. Und das tun wir nun auch …

14. Schweden 2013 – Sommerideal

Was wäre mein Sommer Idealbild?

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Dieser Augenblick kommt dem sehr nah. Ich sitze mit meinem Buch vor unserem roten Häuschen.

 

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Ein Geräusch lässt mich aufschauen. Segler kreuzen vor mir auf dem Wasser, bei der Wende flattert ihr Segel im Wind. Eine Entenfamilie schippert an unserem kleinen Anleger vorbei, eins der Kleinen verirrt sich auf meine Terrasse, zappelt schließlich aufgeregt hinter der Familie her.

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Unser Boot schaukelt auf den Wellen, sollen wir heute noch rausfahren? Wir wollten eigentlich noch einmal die alte Festung umrunden…

 

 

Liebe Augen, liebe Ohren, liebes Hirn, bitte speichert diesen Augenblick für später, wenn wir wieder ohne das Meer sein werden.

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13. Schweden 2013 – Im Moderna Museet in Stockholm

Heute fahren wir, die Elfenreisenden, nach Stockholm. Eine Sonderausstellung im Moderna Museet mit Werken von Nikki de Saint Phalle interessiert uns hier besonders. Natürlich werden wir uns die zahlreichen Werke anderer Künstler der Moderne auch nicht entgehen lassen. Stockholm, die Traumstadt, verdient einen eigenen Blog, den ich später einmal machen werde. Daher hier erstmal nur ein „Kunst-Kurzbericht“.

Das Museum für moderne Kunst liegt auf der grünen Insel Skeppsholmen mitten im Zentrum von Stockholm.

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Soooooooooooooo viel Kunst !!!

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Gerhard Richter – einer unserer „All-Time-Favorites“

Die umfangreiche Sammlung zeigt zeitgenössische Kunst und Fotografie der absoluten Spitzenklasse. Namen wie Richter, Klee, Matisse, Picasso oder Dalí sprechen für sich. Uns hatte die augenblickliche Sonderausstellung mit Werken der Künstlerin Nikki de Saint Phalle in das Museum gelockt, aber auch viele der übrigen Exponate waren fantastisch!_DSC2582 _DSC2572 _DSC2596

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_DSC2557Wer sich durch die Sammlung des Moderna Museet „hindurchgeguckt“ hat, sollte auf keinen Fall die auf einer Freifläche unmittelbar neben dem Museumsgebäude dargestellte Kunst versäumen:

 

 

 

 

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Hier kann man Skulpturen von Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely betrachten, die an Originalität und Phantasie kaum zu überbieten sind.

 

 

 

 

 

 

Unser Tipp: Wenn man noch ein wenig Aufnahmekapazität übrig hat, empfiehlt sich ein Abstecher in das kleine, dafür nicht minder feine Architekturmuseum gleich nebenan.

_MG_3294Wir wären nicht die Elfenreisenden, wenn es uns nun nach all den Kunst-Strapazen nicht stante pede an den nächsten Futtertrog verschlagen würde. Wir haben hier in der Stockholmer Gamla Stan, dem Altstadtviertel, beim letzten Besuch eine gastliche Stätte ausgemacht, die wir nun erneut besuchen wollen, das Restaurant Gyldene Freden. Also schwingen wir uns aufs Rad und ab geht´s durch die Stockholmer Innenstadt. Ja, in Stockholm kann man tatsächlich prima radeln, wer hätte das gedacht.

12. Schweden 2013 – Dalarö, zu Land und zu Wasser

Die Insel Dalarö mit dem gleichnamigen kleinen Städtchen obendrauf liegt 40 Kilometer südöstlich von Stockholm. Hübsche Häuschen aus bunt angemaltem Holz thronen auf ihren Aussichtsposten, Blicke gehen weit über die Schäreninseln. _DSC2714 _DSC2716 _DSC2717

Unten ein kleiner Hafen mit einem Kiosk, in dem es neben DVDs und Brötchen auch Angelhaken und Motoröl gibt. Von den Kies- und Holzpromenaden am Wasser führen steile Treppen nach oben, wo die größeren Häuser sich unter Bäumen verstecken.

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Vom Lotsberget bietet sich eine weite Aussicht auf Buchten und Meeresarme, die tief ins Land einschneiden, und auf unendlich viele Schäreninseln.

Dieser gute Überblick sorgte dafür, dass die  Insel Dalarö lange als die bedeutendste Zollstation Schwedens bekannt war. Heute befindet sich das Dalarö Museum in dem wunderschön gelegenen und frisch restaurierten Zollhaus (Tullhuset) aus dem Jahr 1788. Dieses kleine Museum zeigt zwei ständige Ausstellungen: Dalarö in der Großmachtzeit Schwedens und Dalarö – Das Sommerland. Außer dem Museum befinden sich im Zollhaus auch noch die Touristeninformation und ein Restaurant mit Biergarten.

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Wir, die Elfenreisenden, kommen heute unserer Verpflichtung zur kulturellen und  geschichtlichen Weiterbildung nach. Reisen soll ja schließlich bilden, wie wir wissen, und uns hängt, so befürchten wir, allmählich der Ruf der eher kulinarischen und –allerdings auch recht erstrebenswerten- sportlichen Prioritätensetzung an. Also lassen wir mal den Biergarten links liegen und widmen uns der Ausstellung. Wir lernen einiges über die Geschichte Dalarös, unter anderem, dass anno 1719 russische Truppen alle Gebäude auf der Insel in Brand setzten und nur die Kirche verschonten. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Dalarö zu einem beliebten Badeort, der besonders von bekannten Schriftstellern und Künstlern der damaligen Zeit frequentiert wurde. Auch die königliche Familie gehörte zu den regelmäßigen Besuchern des Eilands.

Das Societetshus trotzte dem großen Feuer des Jahres 1890, das die meisten der Gebäude auf Dalarö zerstörte. Im Societetshuset traf sich im Sommer die Stockholmer High Society. _DSC2493

Auch der berühmte Wrackforscher Anders Franzén, der das historische Kriegsschiff Vasa entdeckte, lebte seinerzeit auf Dalarö. Noch heute können Inselbesucher seine kleine Hütte besichtigen.

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_DSC2630Die weiße Holzkirche Dalarö kyrkan erhielt ihr heutiges Aussehen anno 1787 und steht auf dem Fundament einer kleineren Holzkapelle aus den 1650er Jahren. Anno 1985 renovierte man die Dalarö kyrkan komplett. Man befreite die Kanzel – ein Werk aus den 1630er Jahren – von der Ölfarbe, so dass das Holz zum Vorschein kam.

Die von Meister Melcherdt gearbeitete Kanzel war ursprünglich für die Kirche in Tyresö bestimmt. Die dortige Gemeinde fand sie aber nicht gut genug und schenkte die Kanzel deshalb der Kirche in Dalarö. Das Gotteshaus besitzt keinen Kirchturm – die Glocken sind deswegen in einem freistehenden Haus untergebracht.

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Zur weiteren Ortsbesichtigung schwingen wir uns nun nicht mehr auf unsere Räder, sondern schmeißen den Motor unseres kleinen „Mix Busters“ an.

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Und Skipper Frank steuert uns sicher und in einem Affenzahn zu Dalarö skans (Festung), die auf einer Insel gegenüber unserem Häuschen liegt. Schon im frühen 17. Jahrhundert existierte eine Art Burg, von der aus man Stockholm verteidigte – diese lag jedoch auf dem Festland.

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Ende des 17. Jahrhunderts entschloss man sich dann zum Bau der trutzigen Steinmauern auf Dalarö. Während der Großmachtszeit von Schweden verfiel Dalarö skans jedoch zunehmend, da sich die Landesgrenzen immer weiter ausdehnten und Stockholm nicht mehr direkt bedroht wurde. Erst anno 1719, als die oben bereits erwähnte russische Flotte vor der schwedischen Küste wütete, erfüllte die wuchtige Festung Dalarö skans wieder ihren Zweck. Die mächtige Wehranlage machte selbst den wilden Russen Angst, denn sie ließen Dalarö skans in Ruhe. Anno 1854 endete die glorreiche Zeit von Dalarö skans endgültig, denn man errichtete auf der Insel Vaxholm eine neue Verteidigungsanlage. Die alte und verfallene Festung auf Dalarö benötigte man nun nicht mehr. Im Jahr 1935 wurde das beeindruckende Trutzwerk Dalarö skans unter Denkmalschutz gestellt.

_DSC2456Wir schippern noch ein wenig durch die Gegend

 

 

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und machen hier und da auf einen Cappuccino (na klar!) fest.

 

 

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Wer findet unser Häuschen?

 

 

Um dann nach langer gefährlich Fahrt vom Skipper wieder in den sicheren heimatlichen Hafen navigiert zu werden. Ahoi!

11. Schweden 2013 – Dalarö, Insel im Stockholmer Schärengarten

Heute sollen wir nun unser neues „Zuhause“ im Stockholmer Schärengarten kennenlernen. Wir sind schrecklich gespannt, ob das Haus dem Bild entsprechen wird, das sich in unseren Köpfen bereits eingenistet hat. Wir haben vorab viele Fotos gesehen und das arme neue Häuschen muss einem Vergleich mit seinem grandiosen Bruder im westlichen Schärengarten standhalten.

Tja, was soll ich sagen, es haut uns wieder mal um!

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Und auch innen….

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Übrigens ist das Häuschen nicht ganz so klein, wie es von vorn erscheinen mag, hinten gibt´s noch einen kleinen Anbau, der sich über die ganze Längsseite zieht.

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Ok, größentechnisch ist es nicht Sylvias Palast. Doch wir sind jetzt schon verliebt!

10. Schweden 2013 – Morgens in Trosa

Wir, die Elfenreisenden, haben seligst in unserem Himmelbett geschlummert und gönnen uns nun ein opulentes Frühstück mit allem Drum und Dran. Das muss natürlich sofort wieder abgeradelt werden und so strampeln wir mal wieder los.

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Trosa ist aber auch eine rechte Augenweide!

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Sogar die Braut kommt hier per Boot.

Das wunderschöne Städtchen war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ein Zentrum der Fischerei. Danach wurde der Ort immer mehr als Sommerfrische und Badeort bekannt. Die neue Zeit wurde dann auch mit dem Bau eines Gesellschaftshauses manifestiert. Hier versammelten sich die Sommergäste und veranstalteten Feste und Maskenbälle._DSC2332 _DSC2336

Auch heute ist Trosa aufgrund der schönen bunten Holzhäuser und der Flusspromenade ein beliebtes Ziel für Touristen und im Sommer laufen viele kleine und große Boote in den malerischen Hafen ein. Sie kommen aus dem Schärengarten, welcher der Stadt vorgelagert ist.

Nicht ohne Grund hat das besondere Flair des Örtchens im Laufe der Jahre auch viele bildende Künstler und Schriftsteller angezogen. Der Maler Reinhold Ljunggren verbrachte etwa 30 Jahre im Ort und auch der Autor Sven Delblanc sowie der Romantiker Erik Sjöberg, der vielen nur unter seinem Pseudonym „Vitalis“ bekannt ist, lebten längere Zeit hier. Wir schließen uns dieser illustren Gesellschaft an und erklären Trosa offiziell zu einem der kuscheligsten Orte, die wir in Schweden gesehen haben. Hier könnte man sich ein geruhsames Leben vorstellen.

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Nach Trosa kommt man aber auch, um Seekajak zu fahren, die Schlösser Tullgarn und Nynäs zu erleben, mittelalterliche Kirchen aus dem 12. und 13. Jahrhundert zu besuchen und auf dem 900 km langen Wanderweg Sörmlandsleden zu wandern.

Wir tun weder das eine noch das andere und landen stattdessen in Hannas Café. Hier sitzen wir draußen auf der schönen Veranda in der warmen Sommersonne, nippen am Cappuccino und blicken über den Fluss Trosaå. Heldenhaft verzichten wir allerdings auf Kostproben des duftenden selbst gebackenen Brotes und der Zimt- und Vanilleschnecken. Naja, nächstes Mal, wenn wir wieder nach Trosa kommen. Das nehmen wir uns hier und jetzt fest vor.

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9. Schweden 2013 – von West nach Ost

Heute geht´s an´s Packen. Wir müssen unser schnuckeliges Häuschen verlassen und machen uns auf gen Osten in die Schären südlich von Stockholm. Mal sehen, ob sie einem Vergleich standhalten.

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Zwischen unserem ersten und unserem zweiten Ferienhaus liegt eine „Zwischenstation“. Ein Tag in dem Örtchen Trosa, auch an der Ostsee, südlich von Stockholm gelegen.

Die Fahrt quer durchs Land lässt uns wieder mal jede Menge Bäume zählen. Ab und zu blitzt ein See auf. Die Landschaft erinnert uns, wie auch schon die felsige Westküste, an unsere zweite Heimat Nova Scotia und unseren dortigen Nachbarn Neufundland. Rolling hills, rundlichen Inselchen inmitten blauer Seen und jede Menge Platz.

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Selbst die Elch-Warnschilder sind die gleichen. Und auch hier machen sich die Kollegen eher rar, auf der Autobahn vielleicht nicht unbedingt ein Nachteil.

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Ab und zu kommt man sogar an einer Stadt vorbei und hier kann der Reisende dann sehen, dass sogar Schweden manchmal weniger hübsche Seiten hat. In den Städten zeigt der Schwede gern seinen Hang zu unschönen Wohnblocks. Besonders in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat man in den größeren Städten gern die schnuckeligen alten Häuser dem Erdboden gleichgemacht und durch moderne Zweckbauten ersetzt. Mit oft recht unschönen Ergebnissen.

Um noch einmal auf die Ähnlichkeit mit Neufundland zu kommen, das von seinen Bewohnern liebevoll nur „The Rock“ genannt wird: Auch hier in Schweden wäre dieser Spitzname sicherlich nicht unpassend. Bei größeren Grabungsarbeiten in Straßennähe fällt uns auch hier im Inland auf, dass der Aushub jede Menge Steine in jeglicher Form und Größe enthält. „Kaum ein Sandkörnchen dazwischen,“ bemerkt Frank. „Wieso fallen eigentlich die Bäume nicht um?“

Wir umkurven den südlichsten Zipfel des Vätternsees bei Jönköping und suchen uns dann ein Picknickplätzchen mit Blick. Auf dem Parkplatz sehen wir nun auch eine ganze Reihe deutscher Autos. Schweden ist für unsere Landsleute, so denken wir, eher noch verbunden mit Seen-Idylle im Inneren des Landes. In jedem Fall hat man hier als deutsches Auto die unabdingbare Pflicht, einen Elchaufkleber zu tragen. Frank weigert sich aber standhaft, unserem guten Stück ebenfalls dies Beweismittel der unbedingten Schwedenaffinität zu verpassen. Dann eben nicht!

Nach ca. 5 Stunden Fahrt erreichen wir schließlich Trosa. Wir gönnen uns was und checken in Bomans Hotell ein.

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Unser Zimmer

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Wir heben uns den Rundgang durch den Ort für morgen auf und setzen uns ein bisschen in die Sonne. Und dann gibt es was zu futtern im exzellenten Hotelrestaurant…..mmmmh!

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7. Schweden 2013 – Abschied von Bohuslän…Smögen

Das leise Platschen und Glucksen der Wellen unter den Bootshäuschen, das wie jeden Morgen durch unser offenes Schlafzimmerfenster dringt, hört sich heute irgendwie anders an. Eine leise Wehmut hat sich unter die schon vertrauten Meeresgeräusche geschlichen.

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Heute machen wir unseren letzten Ausflug in Bohulän bevor wir uns morgen quer durch Südschweden zur östlichen Schärenwelt aufmachen werden. Ok, nicht wehmütig werden, sondern dem nächsten tollen Tag entgegensehen. Heute haben wir es auf das Örtchen Smögen abgesehen, das bis weit über die schwedischen Grenzen hinaus bekannt ist.

Wie immer hier in Bohuslän liegt vor dem Ziel eine (und oft auch mehrere) Fährfahrt(en). Bei Lysekil entern wir eins der nun schon vertrauten Pendelboote.

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Die Ortschaft Smögen liegt auf der gleichnamigen Insel im Skagerrak und wird auch Hasselön genannt. Sie ist über die 500 Meter lange Betonbrücke Smögenbron mit dem Hauptort Kungshamn verbunden. Sie bestand ursprünglich aus mehreren kleineren Inseln, die mit der Zeit „zusammenwuchsen“.

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Smögens Hafen ist einer der Hauptumschlagsplätze der schwedischen Fischindustrie. Eine Besonderheit sind die „Smögenräkor“, die Garnelen aus Smögen, köstlich!

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Heute ist hier natürlich der Tourismus die zweite große Einnahmequelle und auch wir lassen uns nicht lumpen und Frank trägt zur Belebung der hiesigen Wirtschaft bei indem er sich ein paar meeresblaue Treter zulegt. Wir wandern weiter auf der Smögenbryggan. So nennt sich der fast ein Kilometer lange Holzsteg, der sich direkt am Yachthafen an den Granitfelsen entlangschlängelt. Hier befinden sich zahlreiche, auf Stelzen stehende Fischer- und Speicherhäuser, Bootsschuppen, Restaurants, Imbisse, Boutiquen und Souvenirläden.

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Neben den vielen Einkaufsmöglichkeiten ist die Smögenbryggan Ausgangspunkt für zahlreiche Schiffstouren zu der vor Smögen liegenden Felseninsel Hållö. Auch finden hier in der Sommerzeit täglich Fischauktionen statt.

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Apropos Fischauktion, wo gibt´s denn hier das leckere Meeresgetier? Der Magen knurrt mal wieder. Wir setzen uns auf eine Holzbank vor einer der zahlreichen einfachen Fischbuden, wo die Ware fangfrisch verarbeitet wird. Lecker!

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Auf Plakaten lesen wir, dass auf dem Smögen-Festival am 10.  August, man sollte es kaum glauben,  auf einer für seine Verhältnisse sehr kleinen Bühne Joe Cocker spielt. Schon mehrfach haben wir gehört, dass Bohuslän eine der Hochburgen der  Life-Musik in Schweden ist. Stimmt anscheinend!

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